Unterwegs in und rund um Bangkok

Bangkok, Bangkok und Umgebung, Thailand · Juni 2019

Dieses Lichtermeer ist unfassbar toll! Wir haben auf der Rooftopbar des Hotels Mode Sathorn, in der "The Roof@38th Bar", Platz genommen. Aber eigentlich wollen wir viel lieber an der Brüstung stehen bleiben und diese unendliche Flut an Eindrücken weiter auf uns wirken lassen. Wir bestellen einen Sundowner – wenn man um diese Uhrzeit noch von einem Sundowner sprechen kann – und genießen hier oben, weit über den Dächern Bangkoks, doch tatsächlich eine nicht erwartete Ruhe. Nur von Weitem hört man einige Autos hupen.

Da sind wir nun angekommen in der Millionenmetropole Bangkok und freuen uns auf die ereignisreichen zwei Wochen in und rund um Bangkok.

Nach dem Aufwachen am Morgen schweift mein Blick im Badezimmer zur großzügigen Badewanne, platziert vor den bodentiefen Fenstern des bis zu 38 qm großen Zimmers, Deluxe Mode, des Hotels Mode Sathorn. Von dort genießt man beim Baden einen fantastischen Blick auf die quirlige Stadt. Ob wohl der Nachbar, der gerade von seinem Hochhausbalkon herüberschaut, auch so einen schönen Blick in unser Badezimmer hat?

Nach einem wirklich fantastischen und reichhaltigen Frühstück mit einer Auswahl, die zumindest ich in Bangkok nicht erwartet hätte, starten wir unser Abenteuer Thailand.

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Es ist sehr früh am Morgen, 6 Uhr um genau zu sein und wir stehen zur Abholung am Hotel bereit. Unser Reiseleiter mahnt zur Eile. Gerade einmal vier weitere Teilnehmer werden uns auf unserer River Kwai Tour begleiten. Ich wusste doch, dass die beginnende Regenzeit in Zentralthailand auch ihre Vorteile haben muss. Zwei unserer Begleiter, ein belgisches Vater-Sohn-Duo, hat Bangkok zwei Tage zuvor mit fast kniehohem Hochwasser begrüßt. Wir werden sehen, ob wir im Laufe unseres Aufenthalts auch noch in diesen „Genuss“ kommen werden.

Wir fahren durch dichten Großstadtverkehr und verlassen Bangkok in westlicher Richtung in die Region Kanchanaburi. Das große Highlight hier ist die „Brücke am River Kwai“, die Brücke der gleichnamigen Filmproduktion.

Sehr viele Menschen wandern auf der Brücke von der einen zur anderen Flussseite. Plötzlich ein Signalhorn der Bahn und die Eisenbahn setzt sich in Bewegung in einer Geschwindigkeit, die einer Schnecke gleichkommt. Schließlich befinden sich noch mindestens 25 Personen auf der Brücke. Wir wie auch die 25 anderen Leute huschen auf eine der sechs Ausweichstellen auf der Brücke und staunen nicht schlecht. Das obligatorische Video musste natürlich in den Kasten.

Nach diesem tollen Erlebnis fahren wir weiter zum „Thailand Burma Railway Center“, dem Death Railway Museum. Dort lernen wir die Geschichte rund um den Bau der sog. Todeseisenbahn, der Verbindung von Thailand nach Burma, das heutige Myanmar, kennen. Die sog. Todeseisenbahn entstand in den Jahren 1943 bis 1945 in nur 17 Monaten Bauzeit in fast reiner Handarbeit. Japanische Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene wurden beim Bau derart „verbrannt“, dass dies als Kriegsverbrechen eingestuft wurde. Wir werden nachdenklich, als wir über den Allied War Cemetery gleich neben dem Museum schreiten.

Nach einer kurzen Fahrt steigen wir auf die Pritsche eines offenen Jeeps. Zwei Gäste aus Singapur haben sich nach dem Museum verabschiedet, so dass wir nur noch mit dem Vater-Sohn-Duo unterwegs waren.

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Nach ca. 20 Minuten ist die Jeep-Fahrt zu Ende und wir steigen um auf ein typisch thailändisches Longtailboot. Während sich das Death Railway Museum und die Brücke am River Kwai am River Kwai Yai, dem „großen“ River Kwai befinden, liegt das Camp der River Kwai Jungle Rafts hier am River Kwai Noi, also dem „kleinen“ River Kwai.

Wir befinden uns im Jeep bereits mitten im Dschungel. Bereits im Vorfeld haben wir uns eingedeckt mit sämtlichen Utensilien: Powerbanks mit passenden Ladekabeln, Stirn- und Taschenlampe, faltbares Moskitonetz und natürlich ganz viel Moskitospray. Wofür? Wir bleiben eine Nacht im Dorf eines Mon-Stammes. D.h. auskommen ohne Licht, Strom, Wlan und sonstigen Annehmlichkeiten eines Hotels. Ich muss sagen: Eine Erfahrung, die ich nicht missen möchte.

Kaum im Camp angekommen gießt es wie aus Eimern. Wir machen es uns abwechselnd in der Hängematte gemütlich, warten ab und genießen trotzdem. Diese Ruhe und der prasselnde Regen auf den reetgedeckten Dächern der schwimmenden Behausungen sind einfach einmalig. Nach ca. einer Stunde lässt der strömende Regen nach, langsam beginnt das Konzert der Zikaden wieder von Neuem und es klart auf.

Um das Leben der Dorfbewohner etwas näher kennen zu lernen machen wir uns sodann auf zu einem Spaziergang im Mon-Dorf bei wieder strahlendem Sonnenschein. Die Schule ganz spartanisch mit Bänken und einer Tafel, die Wohnhäuser auf Stelzen (auch diese ohne Strom und laufend Wasser) daneben der Acker für den Anbau von Ananas. Ein Elefant ist ihnen noch geblieben, war doch Thailand bekannt für seine arbeitenden Elefanten. Die alte Elefantendame muss allerdings keine schweren Arbeiten mehr verrichten und darf sich mehr oder weniger frei im Dorf bewegen und wird versorgt.

Die Sonne geht langsam unter, ein Mitarbeiter des Camps entzündet die erste der bestimmt 100 Petroleumlampen. Er ist also vorerst gut beschäftigt. Nach dem Abendessen führt eine Gruppe Tänzer einen traditionellen Burmese Dance auf, ehe wir uns für die Nacht unter unsere Moskitonetze verkriechen. Das Zirpen der Zikaden wiegt uns in den Schlaf.

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Am nächsten Morgen starten wir den Tag mit einem recht gesunden Frühstück mit ganz viel Obst und starten Richtung Hellfire Pass Memorial. Der Ausblick vom etwas erhöht liegenden Museumsgebäude auf das dichte grüne Blätterdach und die bewaldeten Berge ist einfach grandios. Ich kann mich an diesem Grün gar nicht satt sehen. Über Treppen und kleine Wege marschieren wir durch das Gelände des Hellfire Pass Memorial und kommen nach einigen weiteren Treppen auf der alten Bahntrasse an. Zwischendurch kreuzen riesige Tausendfüßler unseren Weg. Jetzt sehen wir erst die Ausmaße der riesigen Felsblöcke, die die Zwangsarbeiter damals lediglich mit Spitzhake und Meißel haben rausschlagen müssen, um die Bahntrasse durch den dichten Dschungel und die Berge legen zu können. Unglaublich und so traurig zu gleich.

Diese schwere Vergangenheit lassen wir bei der Fahrt auf einer Teilstrecke der Todeseisenbahn Revue passieren. Der Kloß im Hals wirkt noch länger nach. Der Name ist ja doch sehr irreführend, weshalb man sich in heimischen Gefilden doch etwas Sorgen um uns machte. Aber wie schon erwähnt, rührt der Name nicht daher, dass diese Trasse eine für Fahrgäste gefährliche Strecke wäre.

Unser Reiseleiter hat für uns die Tickets gelöst, dann steigen wir am Bahnhof Tha Kilen mit einigen anderen Touristen in den Zug ein, der sich langsam in Bewegung setzt. Highlight dieser Strecke ist der Abschnitt, an dem die Eisenbahn eine vermeintlich wackelige Holzbrücke direkt hoch über dem Fluss überquert.
Am Bahnhof von Nam Tok heißt es aussteigen und unsere kleine Rundreise westlich von Bangkok neigt sich dem Ende zu. Die Zeit hier in Kanchanaburi geht nun leider viel zu schnell zu Ende. So eine Erfahrung wie hier in den River Kwai Jungle Rafts, der unglaublich schönen Natur und den lieben Menschen erdet ungemein und lässt einen das eigene Leben wieder aus einem ganz anderen Blickwinkel sehen.

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Zurück in Bangkok treffen wir am nächsten Tag den Reiseleiter von Meeting Point Asia. Mit ihm entdecken wir den berühmten Maeklong Railway Market, den sog. Klapp-Zurück-Markt, und den Floating Market von Damnoen Saduak.

Wir spazieren also auf den Eisenbahnschienen und erleben hautnah, wie nach einem Tonsignal alle Händler eifrig ihre Waren von den Bahngleisen holen, die Sonnenschutzplanen zurückklappen und alles für den durchfahrenden Zug zurückrichten. Es ist faszinierend, mit welcher Präzision und Genauigkeit die Händler wissen, welchen Bereich der Zug benötigt, um keine Waren umzustoßen. Nach nur 3 Minuten ist das Spektakel vorbei und alles wird wieder zurückgeräumt. Dies geschieht mehrmals am Tag.
Mit dem Longtailboat flitzen wir zum Floating Market und genießen die Fahrt in den Kanälen vorbei an Händlern, die ihre Waren vom Boot aus feil bieten und sogar einigen Waranen, die sich in der Sonne den Rücken wärmen.

Die restliche Zeit in Bangkok verbringen wir mit Entdeckungen rund um den Königspalast, die berühmte Khaosan Road mit ihren Bars und den fliegenden Händlern, bevor wir uns mit der Bahn nach Hua Hin aufmachen.

Wir wollen es den Mönchen gleichtun und buchen uns Tickets für die Holzklasse. Alles andere wäre übertrieben – dachten wir. Am Bahnhof Hua Lamphong in Bangkok angekommen huschten wir zum Infoschalter, der uns den Schalter Nr. 12 zuwies. Wir lösten Tickets für zwei Erwachsene und ein Kind für gerade mal 43 THB pro Fahrkarte. Somit kostet die 4-stündige Fahrt für uns drei gerade einmal etwas über 3€. Ein Blick auf die Abfahrt des Zuges ließ uns ins Schwitzen kommen. Abfahrt in 10 Minuten. Was, wenn wir den Zug nicht mehr schaffen? Können wir mit demselben Ticket einen anderen Zug nehmen? Die Gelassenheit des Ticketverkäufers irritiert uns ein wenig. Am Bahngleis angekommen, konnten wir die Gelassenheit dann verstehen. Der Zug war noch nicht einmal am Gleis angekommen. Es heißt also zunächst warten, und warten, und warten…. Nach ca. 45 Minuten bewegt sich ein Zug langsam auf unser Gleis zu und wir können endlich einsteigen.
Bis alle Menschen ihren Platz gefunden haben, das Gepäck verstaut war und die fliegenden Essenshändler zugestiegen waren, konnte die Fahrt beginnen. Schon begannen die Händler, ihr noch warmes Essen an den Mann zu bringen: Sate Spieße, Pat Thai, Klebreis, Obststicks, aber auch gekühlte Getränke. Die Thais und auch die Mönche (wir saßen direkt am Abteil der Mönche) ließen es sich schmecken. Wir zögerten noch, ließen uns jedoch bei frischen Erdnüssen hinreißen. Diese frisch vom Baum gepflückten, nicht gerösteten Erdnüsse schmecken für europäische Gaumen dann doch sehr gewöhnungsbedürftig.

Nach vier Stunden Fahrt durch landwirtschaftlich genutzte Flächen, kleine Dörfer und Weideflächen sind wir froh, uns endlich die Füße vertreten zu können. Wir suchen uns ein seriös wirkendes Taxi; von einer Frau lassen wir uns dann im außen und innen mit pinkfarbenem Plüsch ausgestatteten Taxi zu unserem Badehotel (s. Reisebericht "Mövenpick Asara Resort & Spa - Eine Oase der Ruhe") bringen.

Nachdem während unserem Aufenthalt in Hua Hin Bangkok immer wieder Thema war, haben wir beschlossen, die letzten Nächte hier in Thailand erneut in dieser faszinierenden Stadt zu verbringen. Also ließen wir uns erneut vom pinkfarbenen Taxi zum Bahnhof Hua Hin bringen, lösten drei Fahrkarten nach Bangkok und „genossen“ die Fahrt auf den Holzbänken der Holzklasse ein zweites Mal.

Und zum guten Schluss hat uns weder das besagte kniehohe Hochwasser in Bangkok, noch ein erneuter starker Regenguss weder in Kanchanaburi noch in Hua Hin erwischt. Somit ein klares „Daumen hoch“ für eine Reise zu dieser wunderbaren und ruhigen Jahreszeit nach Zentralthailand.

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