Das echte Afrika liegt so nah

Gambia

Selbst wer Fernreisen erprobt ist, denkt bei der nächsten Reiseplanung nicht als erstes an Gambia. Das ist ein Fehler, wissen wir nach unserem ersten Besuch in dem winzigen westafrikanischen Land, das umgeben vom Senegal und dem Meer gar nicht mal so weit entfernt ist: Nach rund sieben Flugstunden ist man per Direktflug in der lebhaften Hauptstadt Banjul. Gemeinsam mit FTI Touristik waren wir vor Ort, haben die Küste und ein wenig Hinterland erkundet, die faszinierende Flora und Fauna kennenlernen dürfen und vor allem sind wir auf Menschen getroffen, die herzlicher, einnehmender und offener nicht sein könnten. Einen ersten Eindruck bekommt ihr in unserem Video:

Gambia – offiziell The Gambia –  ist der kleinste Staat des afrikanischen Festlandes und hat nur rund zwei Millionen Einwohner. Mitten durchs Land fließt der Gambia River, einer der Hauptströme Afrikas, zusätzlich hat das kleine Land etwa 80 Kilometer Küstenlinie. Und die kann sich sehen lassen: Die Strände des tropischen Landes sind weitläufig und großteilig noch einsam und nicht überfüllt, haben einen natürlichen Palmenbestand und angenehm temperiertes Wasser. Hier oder dort traben Reiter auf Pferden am Strand entlang, manchmal trifft man auch eine Kuh, die einen Spaziergang durch das seichte Wasser unternimmt: Ein erfrischend anderer Strandbesuch im Kontrast zu vielen überlaufenen Stranddestinationen dieser Welt.

Gambia

Wir kommen im Kairaba Beach Hotel unter. Das Hotel gibt es schon etliche Jahre, es ist liebevoll renoviert und hat eine tolle Gartenanlage mit viel exotischer Flora und auch Fauna. Tagsüber tümmeln sich kleine Affenfamilien auf den grünen Flächen, zwei Warane machen ihren gemächlichen Weg durch die Anlage, niedliche Kätzchen spielen am Eingang und in den Bäumen sieht man farbenfrohes Federvieh. Über 540 Vogelarten machen die Vogelwelt der kleinen Nation aus und locken damit viele Beobachter ins Land. Das Kairaba besticht außerdem durch auffallend nettes, offenes Personal, welches echtes Interesse am Gast zeigt. Egal ob in der lebhaften Poolpaar, im Hauptrestaurant Kingfisher, in den zwei A-la-carte-Restaurants, der Gelateria oder der Bar – jeder hier freut sich über die Gäste aus der Ferne, hält gern ein Pläuschchen und kümmert sich um jeden Wunsch.

Wegen der Erosion sind am Strand Felsen aufgeschüttet, die dafür sorgen, dass nicht noch mehr Strand abgetragen wird: Das tut dem Charme der Strandlage keinen Abbruch. Über eine kleine hölzerne Brücke erreicht man den unendlichen Ozean und kann nach rechts oder links weite Spaziergänge unternehmen. Das Hotel liegt in direkter Nähe zur Senegambia Road, der einzigen Ausgehstraße des Landes. Hier essen, trinken und feiern Touristen und Einheimische gleichermaßen – auch gern mal zusammen. Es gibt Restaurants jeder Couleur, verschiedene Bars, jede Menge Livemusik und Nachtclubs. Gambia ist, im Gegensatz zu vielen anderen afrikanischen Ländern, sehr sicher und das merkt man: Man kommt schnell und einfach in Kontakt mit Locals und fühlt sich auch im Nachtleben nie unsicher. Klar, der ein oder andere Taxifahrer versucht mal etwas vehementer seine Dienste anzubieten, aber mit einem freundlichen, aber bestimmten „Nein“ weist man auch den in seine Schranken.

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Wer Gambia kennenlernen will, der unternimmt Ausflüge. Zum Beispiel einen, der ins Hinterland führt und auch die sozialen Aspekte und Umstände des sympathischen Landes zeigt. Mit einem großen Jeep machen wir uns auf den Weg. In einer Schule trifft man nicht nur auf die Jüngsten des Landes, die zuckersüß ein Begrüßungsständchen singen, sondern bekommt auch das Schulsystem erklärt. Weiter geht es zu weiteren Stationen, die das echte Afrika zeigen: Auf dem Viehmarkt wird erklärt, dass dieser wie eine Bank funktioniert – wer Geld anlegen will, kauft in Gambia Vieh. Und davon gibt es auf dem Abuko Markt unterschieldiches … überall Kühe, Bullen, Ziegen, Schafe und mehr. Bei einer Familie, die eine Cashewfarm besitzt, probieren wir unglaublich starken Cashewschnaps, der natürlich auch gekauft und für die Lieben daheim mitgenommen werden darf. Eine Bootsfahrt weiter und den Besuch des geschäftigen Fischmarktes im Kopf, ist man völlig fasziniert von dem Land in Westafrika. Das Highlight: Die Frauen eines Dorfes tanzen für und mit uns. Der Gesang, die Instrumente, die Leidenschaft und Freude, die die tanzenden Frauen ausstrahlen sind so präsent, dass man nahezu ergriffen ist. Andauernd kommt irgendwer aus dem Dorf vorbei – ältere Frauen mit großen Körben auf dem Kopf, einige, die ihr Kind auf dem Rücken tragen und viele kleine und große Kinder, die alle hier und dort mal mittanzen, verträumt mit dem Kopf wippen und in den Gesang einstimmen. Das ist Afrika, wie man es an vielen Orten nicht mehr erleben kann.

Wer es sportlicher mag, macht eine Kajaktour durch die herrlichen Mangrovenwälder. Bei rund 30 Grad kommt man ganz schön ins Schwitzen, aber nichts  kann der Schönheit auf dem Wasser etwas anhaben. Der Fluss ist zu Beginn schön breit, dann kommen kleine Engen, die uns die Mangroven näherbringen und mit ihnen auch ihren Bewohner. Man kann eine Vielfalt von Vögeln beobachten – Eisvögel, Raubvögel, Reiher, Pelikane und viele mehr. Hier und dort verirrt sich ein Äffchen in einen Baum, im Dickicht des Ufers entspannt ein Waran in der Sonne und wenn man die Füße ins Wasser hält, sind da plötzlich ganz viele kleine Fische; Tilapia um genau zu sein. Auf einer kleinen Insel machen wir Pause, frühstücken Wasser, Tee, Kaffee und vorbereitete Sandwiches und machen dann einen kleinen Rundgang durch den Schlick, bis wir auf einen Schwarm Pelikane treffen. Wie wunderschön. Im Kajak geht es zurück zum Startpunkt.

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Wer ein bisschen abseits des Trubels unterkommen will, wählt das Labranda Coral Beach Resort. Die traumhafte Anlage liegt ebenfalls direkt am Meer und versprüht echtes Urlaubsfeeling: Ein tolles Spa mit großzügigem Außenbereich, ein türkisblauer Infinitypool, Kokospalmen, die sich im Wind wiegen und ein endlos wirkender Strand mit tollem, ebenem Sand. Obwohl das Hotel ausgebucht ist, wirkt die Anlage nicht voll – alles verteilt sich in dem großen Garten, der an den Strand mündet. In der Peripherie sind kaum Restaurants oder Bars fußläufig zu erreichen, wer aber Ruhe sucht und sich auch mit dem bunten Treiben in der hoteleigenen Bar und Disko zufriedengibt, ist hier genau richtig.

In allen Hotels mischen sich in den Restaurants internationale Einflüsse mit dem traditionsreichen Essen Gambias. Wer dieses aber so richtig kennenlernen will, der besucht Ida in ihren eigenen vier Wänden und versucht sich im Homecooking Gambia-Style. Ida, die sympathische Frau, die uns in ihr Haus lässt, hat in London Tourismus studiert und ist danach zu ihren Wurzeln zurückgekehrt. Nachdem jeder Gast sich in ein traditionelles Gewand gekleidet hat, wird gekocht. Wir bereiten Hühnchen Domoda zu. Ein typisches Gericht, welches aus Gemüse, Hühnchen und viel Erdnuss besteht. Gegessen wird es mit Reis und kann je nach Gusto auch noch ordentlich nachgeschärft werden. Das Gericht gibt es in Gambia häufig zu probieren  – aber so gut wie bei Ida hat es uns noch nirgends geschmeckt.

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Typisch gambische Mitbringsel, Kleidung, Deko und noch viel mehr gibt es auf dem Bakau Craft Market – hier ist Handeln angesagt. Mit heim nimmt man dann tolle, handgewebte Teppiche, große bunte Körbe und viel Deko.

Nicht weit davon entfernt kann man den heiligen Kachikally Crocodile Pool besuchen: Krokodile sind für viele hier heilig und versprechen Fruchtbarkeit. Und keine Angst, diese hier werden den ganzen Tag gefüttert, so dass sie satt sind und man sich unter Aufsicht auch relativ nah an sie heranwagen kann. Wer aber wirklich fruchtbar werden möchte, muss laut Reiseleiter im Krokodilpool baden … und der sah nicht wirklich einladend aus

Ein weiteres wirklich schönes Hotel ist das Sunprime Tamala. Die Poollandschaft ist idyllisch und modern zwischen zwei Zimmerkomplexen gelegen, die Zimmer und Suiten sind wunderschön und mit viel Liebe zum Detail eingerichtet und auch der palmengesäumte Strand macht ordentlich was her. Beim Lunch testen wir das Restaurant und sind begeistert. Am großen Buffet und auch in der kleinen Showküche wird allerlei Leckeres zubereitet, so dass man satt und glücklich in einen entspannten Nachmittag starten kann. Die Anlage ist modern und hübsch mit ihren geweißten Wänden, wirkt aber dennoch nicht steril oder unpersönlich. Auch hier sind wir von den vielen Palmen, dem tollen Grün und den beeindruckenden Bananenbäumen begeistert.

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Gambia ist arm, das darf man nicht vergessen und sollte es auch nicht ausblenden. Im Hinterland und den Städten sieht man diese Armut und muss sie aushalten, darf sie hinterfragen und bemerkt dabei schnell, wie privilegiert wir leben. All das tut der Schönheit des Landes keinen Abbruch. Die Menschen sind so offen, so freundlich und herzlich, dass man schnell Anschluss findet und interessante Einblicke in ein Leben bekommt, welches so anders zu unserem ist. Wer Gambia hinter sich lässt, tut das mit einem Lächeln. Und endlich erschließt sich uns, warum man es The Smiling Coast of Africa nennt …

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