Salvador de Bahia:
Stadt der Geheimnisse und Stadt aller Heiligen": In der Hauptstadt Bahias - Seismozentrum afrobrasilianischer Lebensart - sind die Wurzeln der afrikanischen Vorfahren lebendig: in einer einzigartigen Küche, in Festen voll religiöser Inbrunst und dem größten Strassenkarneval der Welt. Schwarze Götter mischen sich im größten katholischen Land friedlich unter christliche Heilige, und mit 76 Kirchen setzt sich Salvador an die Spitze aller brasilianischen Städte.
Salvador - bis heute die "schwärzeste" Stadt Brasiliens - wurde den sudanesischen Nagô und ihrer Kultur zur neuen Heimat: Zwei Drittel der 2,2 Mio. Einwohner sind Nachkommen früherer Sklaven, die mystische Rituale und Götter aus Afrika mitbrachten. Weder Sklaverei und Zwangstaufe noch Verstädterung haben die Kulte verschwinden lassen. Im Lauf der Jahrhunderte haben sie mit dem katholischen Glauben und indianischen Ritualen eine eigenständige Kraft geformt.
Salvador hat mit Abstand die saubersten Kirchentreppen der Welt. Und da es so viele Kirchen gibt, wird ständig gereinigt, geputzt und gefegt.
Die Menschen sind bekannt für ihre Lebensfreude, ihre Lust am Musikmachen und am Tanzen. Es finden häufig spontane und ausgelassene Feste statt, die sehr beliebt sind und bei denen es nicht selten recht wild zugeht. Zur gleichen Zeit kann man sehen, wie bei Candomblé-Zeremonien die Hänge der Hügel beleuchtet und in den Strassen Capoeira sowie Afoxé getanzt werden. Durch die Restaurierung des historischen Zentrums sind zudem Gegenden wiederbelebt worden, die vorher als gefährlich und als Gebiete galten, die man als Tourist besser nicht betreten sollten.
Sehenswürdigkeiten:
Cidade Alta: Die Cidade Alta ist das historische Bahia. Auf hügeligem, unebenen Grund erbaut, war der Standort der ersten Siedlung nach verteidigungstechnischen Gesichtspunkten gewählt worden, um die die neue Hauptstadt vor Angriffen von Indianern zu schützen. Die wichtigsten Bauwerke - Kirchen, Kloster, Verwaltungsgebäude sowie die Häuser der Händler und Landbesitzer - wurden oben auf den Hügeln errichtet.
Der Terreiro de Jesus ist einer der zentralen Plätze der Altstadt. Händler verkaufen an kleinen Ständen ihre Souvenirs - insbesondere Hängematten, Spitzendecken und -kleider, Musikinstrumente, Ketten aus Muscheln oder Samen; Schuhputzer warten auf Kunden; Capoeirista zeigen ihre Geschicklichkeit im Kampf und lassen sich gegen Bezahlung fotografieren. Um den Platz herum bieten zahlreiche Bestattungsinstitute Särge in allen Grössen und Ausführungen an. Daneben präsentieren Schmuckläden ihre Schätze. In der Mitte des Platzes sprudelt Wasser aus einem Brunnen über vier Statuen, die die vier wichtigsten Ströme Bahias darstellen.
Cidade Baixa: Seit Kolonialzeiten haben sich in der Cidade Baixa um die Hafengegend Handel und Gewerbe etabliert. Bis ins 18.Jh. bestand die Unterstadt nur aus einem einzigen Strassenzug, erst danach wurde das Handelsviertel durch Aufschüttungen verbreitert.
Im kleinen Hafen legen heute nur noch Segel- und Fischerboote an. In der Mitte des Hafenbeckens ragt eine flache, runde Festung aus dem Wasser, das Forte São Marcelo (1650), dessen Turm nicht höher als die ihn umgebene Mauer ist. Die Kaserne wurde später zum Gefängnis für politische Gefangene umgebaut: Rebellen, Republikaner, aber auch portugiesische Truppenführer aus anderen Bundesstaaten sassen dort ein.
Was man nicht versäumen sollte:
- Besuch des Pelourinho, wo die Synthese zwischen Geschichte und Kultur der Stadt sesshaft ist. Dieses historische Zentrum wurde von der UNESCO zum kulturellen und humanitären Erbe erklärt, da es das grösste architektonische Zusammenspiel der Barockzeit von ganz Amerika beherbergt - Dieses wird anhand von 600 restaurierten Erbauungen dargestellt.
- Besuch des Modellmarktes, dem grössten kunsthandwerklichen Anlaufpunkt Salvadors. Im Jahre 1861 als Zollgebäude errichtet, beherbergt er heute 259 Stände, in denen abgesehen von Süssigkeiten, Kompotten und hausgemachten Getränken jegliche art volkstümlicher Konfektionen aus Leder, Stroh, Holz, Spitze, Steinen, Halbedelsteinen und Silber angeboten werden.
- Im weißen Sand spazieren zu gehen und sich die Füsse im dunklen Wasser der Lagoa do Abaeté Nassmachen. Dies ist ein von Dünen umgebener, bezaubernder See, an dem man Kokoswasser trinken und mit vollen Lungen den Frieden einatmen kann.
- Den Platz von Gantois kennen zu lernen. Unter den ca. 2.000 in Bahia bestehenden Candomblé-Orten gilt er als eines der traditionellsten und bekanntesten Zentren. Der Platz befindet sich in der Nähe des Stadtzentrums, einer dicht bewohnten, sicheren und einfach zu erreichenden Gegend.
- Den heiligen Berghang zu erklimmen um den Schutzheiligen der Stadt, Nosso Senhor do Bonfim um seinen Segen zu erbitten. Die Kirche Noso Senhor do Bonfim besuchen, von wo aus man einen spektakulären Ausblick auf die Bucht Baia de Todos os Santos bekommt, der sich im Stadtteil Ribeira befindet und Wallfahrtsort der Baianos ist.Salvador de Bahia.