Istanbul Galata Turm

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Istanbul, Istanbul (Provinz), Türkei · September 2015

er Galata Turm ist kaum zu übersehen. Wachend thront er über der ganzen Stadt und befindet sich in der mittelalterlichen genuesischen Siedlung Galata. Der zu Byzanz Zeiten gebaute Turm gehörte einst zur Verteidigungsanlage des Lateinerviertels und ist auch heute noch als Wahrzeichen von Galata zu verstehen.
Der Galata Turm wurde ursprünglich um 527 unter dem Byzantinischen Kaiser Justinian I. gebaut und wurde als Sichtungsturm genutzt. 1348-49 wurde er dann von den Genuesern als Christusturm errichtet und markierte die Spitze einer Festung, die zur Verteidigung der Unabhängikeit der genuesischen Kolonie Galata gegenüber von Konstantinopel gebaut wurde. Ein Teil der Festung, ein langes schmales Rechteck parallel zum Goldenen Horn, ist unterhalb des Turms erhalten geblieben, der Restbestand der Festungsmauern jedoch Mitte des 19. Jahrhunderts völlig zerstört worden. Der Galata Turm, der nicht nur eine Reihe von Erdbeben, sondern auch Stürme und Brände trotz mehrmaliger Beschädigungen überstanden hat, hielt alledem stand. 1967 wurde er von dem Meisterarchitekten Köksal Anadol restauriert. Er stellte den Originalaufriss nach all den langen Jahren wieder her und rekonstruierte das konische Dach des Galata Turms, dessen Freigang um die Spitze heute eine der schönsten Aussichtspunkte über Istanbul ist.
Der fast 68 Meter hohe Galata Turm dominiert mit seinem zylindrischen Rumpf noch immer das Nordufer des Goldenen Horns. Nach der Eroberung von 1453 übernahmen die Osmanen den Turm und stationierten hier die Janitscharentruppe des Sultans. Im 15. Jahrhundert dann als Gefängnis für Kriegsgefangene genutzt, diente er ab dem 16. Jahrhundert als Wachturm und gegen Ende der Osmanischen Ära machte man bis in die 1960er Jahre eine Feuerwache aus ihm. Später wurde der Galata Turm einschließlich der Festung und des Brunnens privatisiert, renoviert und für den Tourismus geöffnet.
Insgesamt neun Stockwerke zählt der Galata Turm. In der Eingangshalle, der ausserdem einen kleinen Souvenirshop beherbergt, stehen zwei Aufzüge bereit, die bis ins siebte Stockwerk fahren. Von hier aus kommt man über eine hölzerne Wendeltreppe in die beiden letzten Etagen, in denen sich ein Restaurant mit grandiosem 360 Grad Stadtpanorama befindet und Zugang zur Aussichtsterrasse bietet. Die Wände des Galata Turms zeigen mit mehr als 3 Meter Dicke seine massive Stabilität. Außer den Rundbogenfenstern in den beiden obersten Ebenen existieren nur wenige Öffnungen. Sie waren wohl zur tarnenden Sichtung und Bewachung gedacht.
Nach einem Bericht von Evliyâ Çelebi aus dem 17. Jahrhundert erzählt eine eindrucksvolle Geschichte von jenem ersten Menschen, der von der Höhe des Turms so angetan war, dass er von hier aus mit seinen selbstgebastelten Kunstflügeln einen 3 km langen Segelflug über den Bosporus absolvierte. Hezarfen Ahmet Çelebi, der von 1601-1640 lebte und osmanischer Luftfahrtpionier war, studierte die Flugfähigkeit der Vögel unter Einbeziehung von Leonardo da Vincis Studien, warf sich vom Galata Turm und gleitete bis auf die asiatische Seite zum Doğancılar-Platz (heute Doğancılar-Park) nach Üsküdar. Der zunächst begeisterte Sultan Murad IV. belohnte Çelebi reichlich mit Gold, verbannte ihn jedoch später dann aus Angst vor einem so ambitionierten Mann nach Algerien, wo Çelebi im Alter von nur 31 Jahren starb.
Warum der Galata Turm genau an dieser Stelle errichtet worden ist, erzählt eine Legende: Als die ersten genuesischen Schiffe sich der Stadt näherten, flog eine weiße Möwe in der Dunkelheit vor ihnen her und weiste ihnen den Weg. Nachdem die Fremden sicher an Land gekommen waren, habe ihr ungläubiger Steuermann namens Pundus behauptet, diese Möwe sei der Messias und machte sich daraufhin auf die Suche nach dem Nest. Als er es fand, soll er versichert haben, dass es gottgefällig sei, vom Fleische Christi zu essen, worauf er den Vogel gebraten und verspeist haben soll. Der Stamm der Genuesen soll daraufhin einen hohen Turm, der später auch in der Sage als Galata Turm berühmt wurde, genau an der Stelle, wo sich das Nest der Möwe befunden hatte, errichtet haben.
Dass es einen geheimen, sehr engen unterirdischen Tunnel zwischen dem Galata Turm und der nahegelegenen Bereketzade Moschee geben soll, macht ihn noch viel interessanter.

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