luxor Tempel

150426-tvg-martinaumbreit--
blurred-common-room

Luxor, Oberägypten, Ägypten

Der Luxor-Tempel
Neben den Tempelanlagen von Karnak gehört der am Nilufer gelegene Luxor-Tempel zu den bedeutendsten Heiligtümern aus dem alten Ägypten. Er stammt aus dem Neuen Reich und war dem Gott Amun geweiht. Hier wurde die göttliche Herkunft Pharaos zelebriert.

Kultisch und organisatorisch war er mit der nur zweieinhalb Kilometer entfernten Tempelstadt von Karnak verbunden. Zwischen Karnak und Luxor verlief eine schnurgerade Sphinxallee, die heute an ihren Enden rekonstruiert ist. Die Stadtverwaltung von Luxor zieht in Erwägung, die Allee vollständig wieder zu errichten, um den Touristen als Flaniermeile zu dienen, allerdings stößt dieses Programm auf den Widerstand der Stadtbevölkerung, die mit ihren Häusern, Moscheen und koptischen Kirchen entlang der Achse weichen müsste.

Die Tempelanlage geht hauptsächlich auf zwei Bauherren zurück: auf Amenophis III. (18. Dynastie) und Ramses II. (19. Dynastie). Allerdings scheint es schon Vorgängerbauten aus der Zeit der Hatschepsut , ja sogar aus dem Mittleren Reich gegeben haben.

Der Tempel hat eine Gesamtlänge von über 250 m und unterstreicht mit seinem Grundriss die Idee eines Festtempels – einer Kulisse für den Weg der Gottheit bei den großen Prozessionen, insbesondere beim Opet-Fest, aber auch beim Dekaden-Fest und dem Tal-Fest. Hierbei diente der Tempel als Stationsheiligtum für den Amun von Karnak, seiner göttlichen Gemahlin Mut und dem Götterkinde Chons, deren Barkensänften in einem dreigliedrigen Sanktuarium hinter dem Frontpylon von Luxor abgestellt wurden. Die Barke des Amun wurde schließlich weiter in den hinteren Bereich des Tempels getragen und dort in einem zentralen Barkensanktuarium abgestellt. In den Seitenräumen wurden dann geheime Riten abgehalten. Es ging um Themen der kultischen Welterneuerung, d.h. der zyklischen Wiederholung der kosmischen Schöpfung , um die Erneuerung der göttlichen Geburt des Königs und um die Vereinigung des Pharaos mit seinem göttlichen Ka, d.h. seiner göttlichen Seelengestalt.

In römischer Zeit wurde der Tempel in ein Militärkastell umgewandelt. Aus frühchristlicher Zeit sind noch Reste von kleinen Kirchen erkennbar, die in und neben den Tempelanlagen mit römischen Spolien errichtet worden waren, aber dann selbst zerstört wurden. Hinter dem Pylon befindet sich eine mittelalterliche Moschee, die im Mittelalter auf einem erhöhten Bodenniveau errichtet worden war, als der Tempel schon halb vom Wüstensand zugeweht war. So vereinen sich hier sichtbar die Spuren der drei großen, historischen Phasen Ägyptens: dem alten Ägypten der Pharaonen, dem christlich-koptischen Ägypten und dem islamischen Ägypten.

Der Luxor-Tempel ist abends illuminiert und kann daher auch nach Sonnenuntergang bis 21 Uhr besichtigt werden.
Der Eingangspylon und die Fassade des Luxor tempels
Der Pylon des Tempels gehört zu den größten Torbauten Ägyptens und wird mit seinen fast 65 Metern Breite und 25 Metern Höhe nur noch von den ersten drei Pylonen in Karnak und vom Pylon in Edfu übertroffen. Errichtet und dekoriert wurde er unter Ramses II. Die Reliefs auf der Frontfassade des Pylons berichten von den militärischen Leistungen Ramses’ II. und von seinem Feldzug gegen die Hethiter und der damit zusammenhängenden Schlacht bei der syrischen Stadt Kadesch. Während die Darstellungen auf dem westlichen (rechten) Turm den Pharao in Beratung seiner Offiziere sowie den Überfall der Hethiter auf das ägyptische Militärlager zeigen, werden auf dem östlichen (linken) Turm Kampfszenen mit vielen Details aus der Schlacht von Kadesch dargestellt.

Vor dem Pylon stehen am Eingang zwei 14 Meter hohe monumentale Sitzstatuen von Ramses II. Von den zwei Obelisken steht nur noch einer an seinem ursprünglichen Platz. Der andere wurde 1836 als Geschenk Ägyptens an Frankreich außer Landes gebracht. Heute steht er auf dem berühmten Place de la Concorde in Paris.
Erster Hof im Tempel
Geht man durch den Eingangspylon des Tempels, gelangt man in den ersten Hof, dessen Grundfläche in etwa 57 x 51 Meter misst. Auffällig ist die mittelalterliche Moschee auf der östlichen Seite des Hofes. Die Moschee steht auf einem erhöhten Bodenniveau, weil sie zu einer Zeit gebaut wurde, als der Tempel schon halb versandet war. Der Hof ist allseitig von hohen Säulengängen mit Papyruskapitellsäulen umgeben.

Hinter dem westlichen Pylon an der Nordwestecke des Hofes steht das Barkensanktuarium der Königin Hatschepsut und des Königs Thutmosis III., das von Ramses II. usurpiert und neu dekoriert wurde. Hier wurden bei den großen Festen die Barken der Götter Amun, Mut und Chons abgestellt. Vor Errichtung des Eingangspylons unter Ramses II. stand dieses Sanktuarium noch außerhalb vor dem Tempel, wurde also durch die Erweiterungen Rames’II. einverleibt.

Von den zahlreichen Reliefs an den Wänden des Hofes ist besonders das kleine Relief an der Südwand sehenswert, das die Fassade des Luxor -Tempels wiedergibt. Man erkennt den Pylon, die Flaggenmasten, die Kolossalstatuen und die Obelisken.

Zwischen den Säulen auf der Südhälfte des Hofes stehen zahlreiche monumentale Statuen von Ramses II. Es handelt sich um Ka-Statuen des Königs.
Großer Säulengang

Von Amenophis III. und Tutanchamun stammt der prächtige Säulengang, der heute den Hof Ramses’ II. mit dem südlichen Tempelbereich verbindet. Insgesamt 14 Säulen, d.h. 7 zu jeder Seite, flankieren den monumentalen Gang. Die 16 m hohen Säulen mit offenen Papyrus-Kapitellen tragen noch heute die schweren Architrave. Vermutlich war der Gang ursprünglich als Mitte einer großen mehrschiffigen Säulenhalle geplant, vielleicht war er auch nur als kioskartiger Vorbau des alten Tempelbereichs gedacht. Die Dekorationen dieses Bereichs stammen nicht nur von Amenophis III., sondern auch von Tutanchamun, Haremhab, Sethos I., Ramses II. und Sethos II. An den Wänden sind unter anderem Reliefdarstellungen des Opet-Festes zu sehen.
Säulenhof von Amenophis III. und Vorhalle
Der zweite, große Hof des Luxor-Tempel s stammt von Amenophis III. Er hat eine Grundfläche von rund 46 mal 52 Metern und ist an drei Seiten von einer doppelten Säulenkolonnade aus Papyrusbündelsäulen mit geschlossenen Doldenkapitellen umgeben. Dieser Kolonnadenhof geht im Süden in eine Vorhalle mit 32 Säulen über. Obwohl die Halle unter Amenophis III. errichtet wurde, finden sich an den Schäften der Säulen auch die Namenskartuschen von Sethos I., Ramses II., Ramses IV. und Ramses VI. wieder.

Im westlichen Bereich des Säulenhofes wurde 1989 unter der Erde ein großes Statuenversteck entdeckt und von einem ägyptischen Archäologenteam ausgegraben. Zum Vorschein kamen sechsundzwanzig Götter- und Königsstatuen in zum Teil hervorragenden Erhaltungszustand. Eine ähnliche Statuencachette wurde übrigens auch in Karnak zwischen dem siebten Pylon und der Nord-Süd-Achse gefunden.

Hinterer Bereich des Tempels

An den Hof von Amenophis III. und die Säulenvorhalle schließen sich nach Süden hin in axialer Gliederung die Zentralräume des Heiligtums mitsamt ihren Seitenkammern an. Zunächst gelangt man in einen Saal, der zur römischen Zeit in einem Raum für den Kaiserkult des Diokletian, später zu einer christlichen Kirche umfunktioniert wurde. Auf diesen Saal folgt das Barkensanktuarium für die Barkensänfte des Amun. Dieser Raum stammte, wie alle umliegenden Räume, ursprünglich von Amenophis III., wurde aber unter Alexander dem Großen umgebaut, der eine gesonderte Kapelle für die Barke errichten ließ.

Durch eine Tür in der östlichen Wand und dann durch eine weitere zur linken (nördlichen) Seite gelangt man in einen Raum, der für den pharaonischen Königskult von besonderer Bedeutung war: dem Geburtssaal. Hier wurde alljährlich die Wiederholung der göttlichen Geburt des Königs zelebriert, vergleichbar der allweihnachtlichen Geburtsfeier Jesu Christi. Die Reliefs an der westlichen Wand geben Aufschluss über die ägyptischen Vorstellungen zur göttlichen Herkunft Pharaos.

Man sieht im unteren Register von links nach rechts wie der Schöpfergott Chnum den König Amenophis III. und dessen Ka auf einer Töpferscheibe formt, dann, im nächsten Bild, Chnum in Gesellschaft des Gottes Amun, dann Amun bei der künftigen Königsmutter, anschließend Amun und Thot und schließlich Isis mit der Königsmutter. Im mittleren Register wird zunächst der Königsmutter die Geburt des göttlichen Sohnes verkündet, dann wird in der Bildfolge unter anderem die Geburt des Königskindes und schließlich die Annahme des Sohnes durch den göttlichen Königsvater Amun geschildert. Im oberen Register wird der göttliche Werdegang Amenophis’ III. vom jugendlichen Kinde bis hin zum Königsamt dargestellt.

Zum Schutz Ihrer persönlichen Daten werden externe Einbindungen erst angezeigt,
wenn Sie dies durch Klick auf "Alle externen Inhalte laden" bestätigen

Alle externen Inhalte laden

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit werden personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt. Mehr dazu in unserer  Datenschutzerklärung.

{"markers":[{"longitude":32.6390509,"latitude":25.699502,"subtype":"city","type":"travelreports","info":"Der Luxor-Tempel\r\nNeben den Tempelanlagen von Karnak geh\u00f6rt der am Nilufer gelegene Luxor-Tempel zu den bedeutendsten Heiligt\u00fcmern aus dem alten \u00c4gypten. Er stammt aus dem Neuen Reich und war dem Gott Amun geweiht. Hier wurde die g\u00f6ttliche Herkunft Pharaos zelebriert.\r\n \r\nKultisch und organisatorisch war er mit der nur zweieinhalb Kilometer entfernten Tempelstadt von Karnak verbunden. Zwischen Karnak und Luxor verlief eine schnurgerade Sphinxallee, die heute an ihren Enden rekonstruiert ist. Die Stadtverwaltung von Luxor zieht in Erw\u00e4gung, die Allee vollst\u00e4ndig wieder zu errichten, um den Touristen als Flaniermeile zu dienen, allerdings st\u00f6\u00dft dieses Programm auf den Widerstand der Stadtbev\u00f6lkerung, die mit ihren H\u00e4usern, Moscheen und koptischen Kirchen entlang der Achse weichen m\u00fcsste.\r\n\r\nDie Tempelanlage geht haupts\u00e4chlich auf zwei Bauherren zur\u00fcck: auf Amenophis III. (18. Dynastie) und Ramses II. (19. Dynastie). Allerdings scheint es schon Vorg\u00e4ngerbauten aus der Zeit der Hatschepsut , ja sogar aus dem Mittleren Reich gegeben haben.\r\n\r\nDer Tempel hat eine Gesamtl\u00e4nge von \u00fcber 250 m und unterstreicht mit seinem Grundriss die Idee eines Festtempels \u2013 einer Kulisse f\u00fcr den Weg der Gottheit bei den gro\u00dfen Prozessionen, insbesondere beim Opet-Fest, aber auch beim Dekaden-Fest und dem Tal-Fest. Hierbei diente der Tempel als Stationsheiligtum f\u00fcr den Amun von Karnak, seiner g\u00f6ttlichen Gemahlin Mut und dem G\u00f6tterkinde Chons, deren Barkens\u00e4nften in einem dreigliedrigen Sanktuarium hinter dem Frontpylon von Luxor abgestellt wurden. Die Barke des Amun wurde schlie\u00dflich weiter in den hinteren Bereich des Tempels getragen und dort in einem zentralen Barkensanktuarium abgestellt. In den Seitenr\u00e4umen wurden dann geheime Riten abgehalten. Es ging um Themen der kultischen Welterneuerung, d.h. der zyklischen Wiederholung der kosmischen Sch\u00f6pfung , um die Erneuerung der g\u00f6ttlichen Geburt des K\u00f6nigs und um die Vereinigung des Pharaos mit seinem g\u00f6ttlichen Ka, d.h. seiner g\u00f6ttlichen Seelengestalt.\r\n\r\nIn r\u00f6mischer Zeit wurde der Tempel in ein Milit\u00e4rkastell umgewandelt. Aus fr\u00fchchristlicher Zeit sind noch Reste von kleinen Kirchen erkennbar, die in und neben den Tempelanlagen mit r\u00f6mischen Spolien errichtet worden waren, aber dann selbst zerst\u00f6rt wurden. Hinter dem Pylon befindet sich eine mittelalterliche Moschee, die im Mittelalter auf einem erh\u00f6hten Bodenniveau errichtet worden war, als der Tempel schon halb vom W\u00fcstensand zugeweht war. So vereinen sich hier sichtbar die Spuren der drei gro\u00dfen, historischen Phasen \u00c4gyptens: dem alten \u00c4gypten der Pharaonen, dem christlich-koptischen \u00c4gypten und dem islamischen \u00c4gypten.\r\n\r\nDer Luxor-Tempel ist abends illuminiert und kann daher auch nach Sonnenuntergang bis 21 Uhr besichtigt werden.\r\nDer Eingangspylon und die Fassade des Luxor tempels\r\nDer Pylon des Tempels geh\u00f6rt zu den gr\u00f6\u00dften Torbauten \u00c4gyptens und wird mit seinen fast 65 Metern Breite und 25 Metern H\u00f6he nur noch von den ersten drei Pylonen in Karnak und vom Pylon in Edfu \u00fcbertroffen. Errichtet und dekoriert wurde er unter Ramses II. Die Reliefs auf der Frontfassade des Pylons berichten von den milit\u00e4rischen Leistungen Ramses\u2019 II. und von seinem Feldzug gegen die Hethiter und der damit zusammenh\u00e4ngenden Schlacht bei der syrischen Stadt Kadesch. W\u00e4hrend die Darstellungen auf dem westlichen (rechten) Turm den Pharao in Beratung seiner Offiziere sowie den \u00dcberfall der Hethiter auf das \u00e4gyptische Milit\u00e4rlager zeigen, werden auf dem \u00f6stlichen (linken) Turm Kampfszenen mit vielen Details aus der Schlacht von Kadesch dargestellt.\r\n\r\nVor dem Pylon stehen am Eingang zwei 14 Meter hohe monumentale Sitzstatuen von Ramses II. Von den zwei Obelisken steht nur noch einer an seinem urspr\u00fcnglichen Platz. Der andere wurde 1836 als Geschenk \u00c4gyptens an Frankreich au\u00dfer Landes gebracht. Heute steht er auf dem ber\u00fchmten Place de la Concorde in Paris.\r\nErster Hof im Tempel\r\nGeht man durch den Eingangspylon des Tempels, gelangt man in den ersten Hof, dessen Grundfl\u00e4che in etwa 57 x 51 Meter misst. Auff\u00e4llig ist die mittelalterliche Moschee auf der \u00f6stlichen Seite des Hofes. Die Moschee steht auf einem erh\u00f6hten Bodenniveau, weil sie zu einer Zeit gebaut wurde, als der Tempel schon halb versandet war. Der Hof ist allseitig von hohen S\u00e4uleng\u00e4ngen mit Papyruskapitells\u00e4ulen umgeben.\r\n\r\nHinter dem westlichen Pylon an der Nordwestecke des Hofes steht das Barkensanktuarium der K\u00f6nigin Hatschepsut und des K\u00f6nigs Thutmosis III., das von Ramses II. usurpiert und neu dekoriert wurde. Hier wurden bei den gro\u00dfen Festen die Barken der G\u00f6tter Amun, Mut und Chons abgestellt. Vor Errichtung des Eingangspylons unter Ramses II. stand dieses Sanktuarium noch au\u00dferhalb vor dem Tempel, wurde also durch die Erweiterungen Rames\u2019II. einverleibt.\r\n\r\nVon den zahlreichen Reliefs an den W\u00e4nden des Hofes ist besonders das kleine Relief an der S\u00fcdwand sehenswert, das die Fassade des Luxor -Tempels wiedergibt. Man erkennt den Pylon, die Flaggenmasten, die Kolossalstatuen und die Obelisken.\r\n\r\nZwischen den S\u00e4ulen auf der S\u00fcdh\u00e4lfte des Hofes stehen zahlreiche monumentale Statuen von Ramses II. Es handelt sich um Ka-Statuen des K\u00f6nigs.\r\nGro\u00dfer S\u00e4ulengang\r\n\r\nVon Amenophis III. und Tutanchamun stammt der pr\u00e4chtige S\u00e4ulengang, der heute den Hof Ramses\u2019 II. mit dem s\u00fcdlichen Tempelbereich verbindet. Insgesamt 14 S\u00e4ulen, d.h. 7 zu jeder Seite, flankieren den monumentalen Gang. Die 16 m hohen S\u00e4ulen mit offenen Papyrus-Kapitellen tragen noch heute die schweren Architrave. Vermutlich war der Gang urspr\u00fcnglich als Mitte einer gro\u00dfen mehrschiffigen S\u00e4ulenhalle geplant, vielleicht war er auch nur als kioskartiger Vorbau des alten Tempelbereichs gedacht. Die Dekorationen dieses Bereichs stammen nicht nur von Amenophis III., sondern auch von Tutanchamun, Haremhab, Sethos I., Ramses II. und Sethos II. An den W\u00e4nden sind unter anderem Reliefdarstellungen des Opet-Festes zu sehen.\r\nS\u00e4ulenhof von Amenophis III. und Vorhalle\r\nDer zweite, gro\u00dfe Hof des Luxor-Tempel s stammt von Amenophis III. Er hat eine Grundfl\u00e4che von rund 46 mal 52 Metern und ist an drei Seiten von einer doppelten S\u00e4ulenkolonnade aus Papyrusb\u00fcndels\u00e4ulen mit geschlossenen Doldenkapitellen umgeben. Dieser Kolonnadenhof geht im S\u00fcden in eine Vorhalle mit 32 S\u00e4ulen \u00fcber. Obwohl die Halle unter Amenophis III. errichtet wurde, finden sich an den Sch\u00e4ften der S\u00e4ulen auch die Namenskartuschen von Sethos I., Ramses II., Ramses IV. und Ramses VI. wieder.\r\n\r\nIm westlichen Bereich des S\u00e4ulenhofes wurde 1989 unter der Erde ein gro\u00dfes Statuenversteck entdeckt und von einem \u00e4gyptischen Arch\u00e4ologenteam ausgegraben. Zum Vorschein kamen sechsundzwanzig G\u00f6tter- und K\u00f6nigsstatuen in zum Teil hervorragenden Erhaltungszustand. Eine \u00e4hnliche Statuencachette wurde \u00fcbrigens auch in Karnak zwischen dem siebten Pylon und der Nord-S\u00fcd-Achse gefunden.\r\n \r\nHinterer Bereich des Tempels\r\n\r\nAn den Hof von Amenophis III. und die S\u00e4ulenvorhalle schlie\u00dfen sich nach S\u00fcden hin in axialer Gliederung die Zentralr\u00e4ume des Heiligtums mitsamt ihren Seitenkammern an. Zun\u00e4chst gelangt man in einen Saal, der zur r\u00f6mischen Zeit in einem Raum f\u00fcr den Kaiserkult des Diokletian, sp\u00e4ter zu einer christlichen Kirche umfunktioniert wurde. Auf diesen Saal folgt das Barkensanktuarium f\u00fcr die Barkens\u00e4nfte des Amun. Dieser Raum stammte, wie alle umliegenden R\u00e4ume, urspr\u00fcnglich von Amenophis III., wurde aber unter Alexander dem Gro\u00dfen umgebaut, der eine gesonderte Kapelle f\u00fcr die Barke errichten lie\u00df.\r\n\r\nDurch eine T\u00fcr in der \u00f6stlichen Wand und dann durch eine weitere zur linken (n\u00f6rdlichen) Seite gelangt man in einen Raum, der f\u00fcr den pharaonischen K\u00f6nigskult von besonderer Bedeutung war: dem Geburtssaal. Hier wurde allj\u00e4hrlich die Wiederholung der g\u00f6ttlichen Geburt des K\u00f6nigs zelebriert, vergleichbar der allweihnachtlichen Geburtsfeier Jesu Christi. Die Reliefs an der westlichen Wand geben Aufschluss \u00fcber die \u00e4gyptischen Vorstellungen zur g\u00f6ttlichen Herkunft Pharaos.\r\n\r\nMan sieht im unteren Register von links nach rechts wie der Sch\u00f6pfergott Chnum den K\u00f6nig Amenophis III. und dessen Ka auf einer T\u00f6pferscheibe formt, dann, im n\u00e4chsten Bild, Chnum in Gesellschaft des Gottes Amun, dann Amun bei der k\u00fcnftigen K\u00f6nigsmutter, anschlie\u00dfend Amun und Thot und schlie\u00dflich Isis mit der K\u00f6nigsmutter. Im mittleren Register wird zun\u00e4chst der K\u00f6nigsmutter die Geburt des g\u00f6ttlichen Sohnes verk\u00fcndet, dann wird in der Bildfolge unter anderem die Geburt des K\u00f6nigskindes und schlie\u00dflich die Annahme des Sohnes durch den g\u00f6ttlichen K\u00f6nigsvater Amun geschildert. Im oberen Register wird der g\u00f6ttliche Werdegang Amenophis\u2019 III. vom jugendlichen Kinde bis hin zum K\u00f6nigsamt dargestellt.\r\n\r\n","image":"\/docs\/_sizes\/614\/200\/100\/user\/1009\/_img\/20170428094824_1eee8177d81636d417396c7eac09359a\/p1010506.JPG","title":"luxor Tempel","country":"\u00c4gypten","region":"Ober\u00e4gypten"}],"startLongitude":32.6390509,"startLatitude":25.699502,"zoom":17}

Ihr Experte war vor Ort


sonnenklar.TV Reisebüro Martina Umbreit

150426-tvg-martinaumbreit--
blurred-common-room

sonnenklar.TV Reisebüro Martina Umbreit

Bahnhofstrasse 2,99817 Eisenach

Tel.: 03691 72 44 693
Fax: 03691 72 44 695

Mo:10:00–14:00

Mi:10:00–14:00

Fr:10:00–14:00