München, Bayern, Deutschland · September 2016
O’zapft is! Auf diese Worte fiebern jährlich Millionen von Besuchern hin, denn genau mit diesem Ausruf wird das Oktoberfest eröffnet. Wie die Wiesn eigentlich entstanden sind, wie die traditionelle Tracht aussieht und welche Termine ihr im Kopf haben solltet, erfahrt ihr in diesem Artikel.
Kein anderes Volksfest zieht so viele Touristen aus aller Welt nach Deutschland wie das Oktoberfest in München. Rund 6 Millionen Besucher strömen jedes Jahr zur Wiesn-Zeit in die bayerische Landeshauptstadt, um im „Hofbräu-Zelt“, in „Käfer’s Wiesen-Schänke“ und im „Schottenhamel“ Platz zu nehmen. Ja, das größte Volksfest ist heute beliebter denn je. Aber wie kam es eigentlich dazu? Wüsstet ihr aus dem Stegreif, warum das Oktoberfest im September gefeiert wird? Und warum es jedes Jahr aufs Neue in München veranstaltet wird? Nein? Na, dann passt mal gut auf…
Es war einmal… – und dann gab es die Wiesn!
Ihr werdet lachen, denn das ursprüngliche Oktoberfest hat kaum noch etwas mit dem heutigen Event zu tun. Blicken wir ein paar Jährchen zurück, genauer gesagt sogar so weit zurück, dass wir im Jahr 1810 landen, so befinden wir uns auf der Hochzeit von Prinz Ludwig von Bayern und der Prinzessin Therese Sachsen-Hildburghausen. Gefeiert wurde am 17. Oktober in München, in Gesellschaft aller Einwohner der Stadt. Zu Ehren der Prinzessin wurde der Veranstaltungsort auf den Namen „Theresienwiese“ getauft, krönender Abschluss der Zeremonie war ein Pferderennen. Der Tag lief friedlich ab, alle feierten und hatten gemeinsam Spaß – warum das Ganze also nicht im darauffolgenden Jahr wiederholen? Kleine Buden und Festzelte wurden aufgebaut, besonders die jungen Gäste freuten sich über Karussells und Co. Jahr für Jahr kamen mehr Gäste, die Veranstaltung entwickelte sich nach und nach zum Volksfest. Dass das Oktoberfest mal den Ruf eines Bierfestes annimmt, daran hat damals noch niemand gedacht. Schließlich war es verboten, auf dem Festgelände Alkohol auszuschenken.
Das Oktoberfest im September – da stimmt doch was nicht?
Heute ist es gar unvorstellbar, dass auf der Wiesn kein Alkohol ausgeschenkt wird. Schließlich wird die offizielle Eröffnung des Festes mit dem traditionellen Fass-Anstich und den Worten „O‘ zapft is!“ zelebriert – und das bereits seit 1950. Falls ihr euch nun fragt, warum das Oktoberfest überhaupt im September stattfindet und nicht, wie der Name eigentlich sagt, im Oktober, bekommt ihr nun die lang ersehnte Antwort: Nachdem sich das Oktoberfest aufgrund der immens großen Begeisterung fest etabliert hatte, wollte man kein Risiko mit dem Wetter eingehen. Da es im Oktober nämlich schon um einiges kühler ist und es des Öfteren einen Schauer gibt, beschloss man, das Fest einfach um ein paar Wochen vorzuziehen. Auch die ursprüngliche Dauer von einer Woche verlängerte man kurzerhand auf zwei Wochen.
Die Wiesn in Variation
Länger als 200 Jahre lang feiern wir nun unser heiß geliebtes Oktoberfest, ausgenommen in den Weltkriegs-Jahren. Passend zum Jubiläum im Jahr 2010 wurde die sogenannte „Oide Wiesn“ eingeführt. Ein besonders familienfreundliches Festzelt präsentiert ein Kulturprogramm, nostalgische Karussells und Pferderennen erinnern an die ursprünglichen Züge des Oktoberfestes. Bereits fünf Jahre zuvor beschloss man bereits, die „ruhige Wiesn“ einzuführen: Aus Rücksicht auf Familien und ältere Gäste ertönt erst nach 18 Uhr laute Partymusik – davor müssen sich die Gäste mit traditionell bayerischer Blaskapellen-Musik zufrieden geben.
Trachtenmode, Dirndl und Co.
Wer mit Leib und Seele das Münchner Oktoberfest besuchen möchte, wird sich in seinem Kleiderschrank erst einmal umschauen müssen. Die traditionell bayerische Tracht ist nämlich nicht zu verwechseln: Während Männer ein kariertes Hemd mit Lederhose und Hosenträgern, dazu beigefarbene Trachtensocken und Haferlschuhe tragen, schmeißt sich die Frau in ein fesches Dirndl. Wichtig ist, dass die Lederhose auch im Sitzen übers Knie reicht, ein Charivari (eine silberne Kette) am Hosenbund befestigt ist und ein Trachtenmesser mitgeführt wird, um an die zünftige Brotzeit zu erinnern. Das Dirndl hingegen ist weniger aufwändig, lediglich ein Unterrock, eine Dirndl-Schütze und eine Dirndl-Bluse machen das Outfit aus. Kleid und Schürze enden dabei auf gleicher Länge, die traditionelle Bluse ist weiß und im „Carmen-Stil“.

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